USA – Berlin Projekt Ausblick

Museum der Leidenschaften … Wo sonst als in Berlin!

Plakat Humboldt Uni Museum der LeidenschaftenAm 14.5.15 wurde die kleine Vorschau des geplanten Museums der Leidenschaften in Berlin mit geladenen Gästen feierlich eröffnet. Die Ausstellung ist von der Forschungsstelle Archiv für Sexualwisenschaft an der Humboldt Universität zu Berlin.

s Kraß Humboldt UniversitätHier spricht Prof. Dr. Andreas Kraß, Leiter der Forschungsstelle, einleitende Worte zum Konzept. Hinten ist Helmut Schuster, Art Director des World Erotic Art Museum Miami Beach, zu sehen.

Zuvor hatte eine Gedenkveranstaltung stattgefunden: zum 80. Todestag von Magnus Hirschfeld (1868-1935), dem Gründer des ersten Institut für Sexualwissenschaft, sowie zur Erinnerung an die kürzlich verstorbene Kunstsammlerin Naomi Wilzig (1934-2015), die Inhaberin des oben genannten World Erotic Art Museum.

Naomi Wilzig war eine bekannte Persönlichkeit in der jüdischen Gemeinschaft in den USA. Sie hat eine kulturwissenschaftlich bedeutsame Sammlung mit Erotica und Erotik-Kunst aufgebaut, die bisher sehr erfolgreich im eigenen Museum in Miami gezeigt wurde (2013 & 14 von der Öffentlichkeit als bestes Museum in Miami gewählt).

Ihre Sammlung hatte Naomi Wilzig letztes Jahr der Humboldt Universität für ein neues Museum in Berlin angeboten. Solch Sammelbestand in Berlin zu haben bedeutet, eine Lücke schliessen zu können, die durch die Bücherverbrennung und die Vertreibung durch die Nazis entstanden ist.

Warum schreibe ich hier über das Museum der Leidenschaften?

Ich hatte das ‚Erotische Museum‘ zusammen mit einem Kunst- und Designhandel 1994 gegründet und bis Ende der 90er geführt. So hatte mich das Institut an der Humboldt-Universität schon 2014 kontaktiert für einen Informations- und Erfahrungsaustausch. Dem bin ich nur zu gerne nachgekommen. Und jetzt frage ich mich, was hat das alles zu bedeuten?

Auch der gerade erhaltene Hauptgewinn einer New York Reise erinnert mich an meine beruflichen Aktivitäten in Sachen Erotik in den neunziger Jahren. Standen doch meine früheren New York reisen damit in Verbindung. Sind das besondere Zeichen in dieser Zeit? Ich bin davon überzeugt, dass wir Zeichen bekommen, die für uns Weichenstellungen bedeuten, auf jeden Fall eine Entscheidungsgrundlage sein können.
Mal sehen, es weitergeht.

Kleiner Exkurs: Der jüdische Arzt Dr. Magnus Hirschfeld hatte 1919 weltweit das erste Institut für Sexualwissenschaft in Berlin gegründet. Dafür ist er international bis heute bekannt. Durch sein Interesse am Forschungsgegenstand Sexualität hatte er viel dazu gesammelt. Sein Sammlungsbestand wie seine Bibliothek gingen in den Flammen der Bücherverbrennung im Mai 1933 auf. Er selber durfte von einer Reise nicht mehr nach Deutschland zurückkehren.

Zurück im Jahr 2015: Zur Gedenkveranstaltung sind auch der Sohn Naomis, Sir Ivan und ein Enkel gekommen. Sie bekräftigten, an dem Willen ihrer Mutter festhalten zu wollen. Für sie liegt in der Übergabe der Sammlung ihrer Mutter an eine deutsche Institution auch eine besondere historische Dimension, die einer deutsch-jüdischen Kooperation.

Sir Ivan Wilzig & Gaby Barton

Sir Ivan Wilzig & Gaby Barton

NB: Sir Ivan Wilzig ist ein bekannter Musik Künstler, der sich auch gesellschaftlich engagiert.

 

Bildquellen:
Ausschnitt Ausstellungsplakat: ©
Forschungsstelle Archiv für Sexualwisenschaft an der Humboldt Universität zu Berlin
Abbildung Beinfetischismus in der Ausstellung von Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V.
Fotos © Gaby Barton

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